Der endlose Knoten
Der endlose Knoten (Sanskrit: Shrivatsa), eines der sogenannten acht Glückssymbole des tibetischen Buddhismus ist ein Ornament aus ineinander verwobenen Linien ohne Anfang und ohne Ende. Er ist ein Symbol dafür, dass alle Phänomene in vollkommener Harmonie miteinander verbunden sind. Da alles Existierende miteinander in Beziehung steht, erinnert der endlose Knoten auch an das Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma). Gleichzeitig steht er für die unendliche Vielfalt der Schöpfung und die ewiglich erscheinende Wiederkehr von Werden, Bestehen und Vergehen aller Dinge.
Systemische Integrative Medizin
Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als einen Zustand völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Das was uns gesund erhält lässt sich dabei ebenso wenig eindeutig klären, wie das was uns krank macht. Stets wirken verschiedene Faktoren auf mehreren Ebenen, in höchst komplexer Weise, zusammen. Selbst wenn wir mittlerweile bei vielen Krankheiten wissen "wie", so wissen wir doch nicht "warum" es zu dieser Krankheit kam. Und auch nicht warum es genau diese Krankheit, bei genau diesem Menschen und genau zu diesem Zeitpunkt ist.
Die Systemische Therapie betrachtet vor allem die Zusammenhänge und interpersonellen Beziehungen innerhalb einer Gruppe, z.B. der Familie, als Grundlage für die Ursache und Behandlung von seelischen Beschwerden und interpersonellen Konflikten. Die Störung entsteht im System und kann durch Veränderungen innerhalb des Systems auch behoben werden.
Im Zuge der gesellschaftlichen
Veränderungen der letzten Jahrzehnte hat sich das Aufgabenspektrum
des (Kinder-)Arztes stark
verändert. Auch hier sind systemische Ursachen am Wirken:
Globalisierung, demografischer Wandel, Auflösung der
traditionellen Familien- und Versorgungsstrukturen hin zur
Kleinfamilie oder "Patchwork-Familie", "Neue
Medien" und deren Informationsflut, (Cyber-)Mobbing, enormer
Leistungsdruck in Schule und Beruf,
ständige Negativschlagzeilen (Umwelt-, Wirtschafts-,
Energie-Krise, Terror), und der dadurch bedingte, immer auf Stressmodus
gestellte
Organismus der Eltern und Kinder, wie in einem Hamsterrad - um an
dieser Stelle nur einige zu nennen, haben
Entwicklungsfragen, seelische und soziale Störungsbilder
deutlich in den Vordergrund gerückt. Bei Krankheiten wie ADHS
(Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom), Depression oder
Burnout-Syndrom (Ausgebranntsein) ist ein dramatischer Anstieg zu
verzeichnen.
Die
heutzutage überwiegend praktizierte, stark
körperorientierte Medizin, kann diesen Anforderungen immer
weniger
gerecht werden. Sie besteht im Wesentlichen aus der Reparatur einzelner
Bestandteile des Systems sowie der Verschreibung von
Medikamenten. Unser Wissen über Medikamente ist jedoch
unvollständig - sowohl was deren Wirksamkeit als auch deren
unerwünschte Wirkungen und negative Folgen betrifft. Deswegen
ist
ein sorgfältiger und zurückhaltenderer Umgang mit
Medikamenten
aus meiner ärztlichen Sicht dringend erforderlich.
Entsprechend dem Sinnbild
des endlosen Knotens, den ich als Leitbild für meine Praxis
verwende, sind Körper,
Geist und Seele in uns Menschen untrennbar miteinander verbunden.
Ebensowenig ist das einzelne Individuum unabhängig von seinem
Umfeld zu betrachten.
Die Familie als Kern unserer Gesellschaft ist für mich von
besonderer Bedeutung. Sowohl die Familie als Ganzes als auch jedes
einzelne Familienmitglied als Individuum bedarf einer angemessenen,
positiv wertschätzenden, einfühlsamen und fördernden
Unterstützung, für eine günstige Weiterentwicklung und Wachstum.
Der deutsch-jüdsche Kinderarzt Stefan Engel (1878-1968), Mitbegründer der Zeitschrift "Kinderärztliche Praxis", forderte 1927: "Jeder Kinderarzt, ..., muss gleichzeitig Sozialarzt sein." Gustav Tugendreich (1876-1948), ebenfalls deutsch-jüdischer Kinderarzt und Wegbereiter der modernen Sozialpädiatrie, erkannte bereits Anfang des letzten Jahrhunderts, "Säuglingsfürsorge ohne Mutterfürsorge ist Stückwerk".
Ich habe mir zum Ziel
gesetzt, in meiner Praxis eine »Systemische Integrative
Medizin«
zu
verwirklichen. Das heißt für mich, sowohl die unterschiedlichen Aspekte von
Krankheit
und Gesundheit als auch die sozialen und systemischen Zusammenhänge in Prophylaxe, Diagnostik und Therapie miteinzubeziehen. Es liegt
mir am Herzen, meinen Patienten auf einer partnerschaftlichen Ebene
persönlich zu begegnen, Heilungshindernisse gemeinsam
aufzudecken
und zu beseitigen und die Fähigkeit jedes Patienten zur
Selbstheilung zu unterstützen. Homöopathie und
Psychotherapie, beides Methoden einer sogenannten "Sprechenden Medizin"
ergänzen sich meines Erachtens hierbei auf ideale Weise und
geben
mir die Möglichkeit meine Patienten ganzheitlich und
individuell
zu behandeln. Soweit notwendig und sinnvoll beziehe ich selbstverständlich sowohl die
"Schulmedizin" als auch andere komplementäre
Verfahren
in meine Behandlung mit ein.